Samstag, Juli 16, 2005

Noch ein Feuerweib

Ich habe lange und noch viel gründlicher überlegt, ob ich etwas zur Kunst der Feuerweiber beisteuern kann und soll. Ich bin durch den schattigen Wald gelaufen und habe mich gefragt, ob es nicht vermessen wäre, mich diesem Kreis anschließen zu wollen. Ich habe gemerkt, daß ich Angst hatte, einfach zu sagen "Hey, ich finde Euer Projekt toll und möchte mit machen!" Meine Ängste sind wie Mauern, die mein Innerstes umgeben und mich davon abhalten, einen Blick auf das zu werfen, wovor ich mich eigentlich fürchte. Sie schauen furchterregend aus, diese Mauern. Sie sind hoch, solide und dunkel. Aber nicht unüberwindbar.

Hinter den Mauern lag klein und verschüchtert eine Frage, die Frage danach, ob ich überhaupt weiblich bin. Warum frage ich mich das? Mein Bild von Weiblichkeit wurde von meiner Mutter geprägt, einer sehr starken und dominanten Frau, die es geschickt versteht, Ängste und Sorgen zu verbergen. Ich war nie wie meine Mutter, ich konnte nie so sein und aus Trotz heraus habe ich einen Weg eingeschlagen, der dem genauen Gegenteil der mütterlichen Vorstellung von Weiblichkeit entspricht.

Meine Mutter und ich - da gibt es noch so viel zu heilen und zu verzeihen. Ich bin so lange davor weg gelaufen, habe mich versteckt, wollte das nicht wahr haben. Ich habe Angst vor der Konfrontation mit dieser starken Frau, die ihre Schwächen nicht zeigt und Angst vor dem Alt werden hat. Es ist Zeit für viele Vorhaben, es ist eine Zeit der Änderung, der Konfrontation und der Aussöhnung mit der Vergangenheit. Aber vorher gehe ich mit ein paar Freunden in den Biergarten ;)

1 Wolfsspur(en):

Anonymous Anonym meint dazu ...

um so mehr Glückwunsch dass Du es doch getan hast und ich wünsche Dir, dass Du Dein ureigenstes weibliches Bild finden und leben kannst. Ich weiß, es ist mühsam, ich weiß aber auch, es lohnt sich.

herzliche Grüße
silvia

12:33 PM  

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